Ausstellungsbereiche
Dauerausstellung: „Das Schloss als Lungenheilstätte – Geschichte(n) aus der Mottenburg"
Die Ausstellung beleuchtet ein wenig bekanntes Kapitel in der Geschichte des Schlosses, das fünf Jahrzehnte lang als medizinische Einrichtung für Lungenkrankheiten diente, insbesondere für Tuberkulose-Patienten.
Unter dem Spitznamen „Mottenburg", geprägt durch die Patienten selbst, verweist der Name auf die schwere Erkrankung, die die Lunge so sehr veränderte, dass sie durchlöchert schien – als hätten Motten sie befallen. Viele der damaligen Patienten nannten sich daher scherzhaft „Mottenbrüder". Die Ausstellung gibt den Besuchern einen tiefen Einblick in den Alltag dieser Menschen und des medizinischen Personals, das in den historischen Räumen des Schlosses tätig war. Die Prunkräume, die einst königliche Gäste beherbergten, wurden für die Krankenpflege genutzt – ein Umstand, der von den Patienten oft als „vornehm, aber weniger zweckmäßig" beschrieben wurde.
Ein besonderes Beispiel hierfür bietet das sogenannte „Königszimmer", in dem der sächsische König einst übernachtete und das später als Krankenzimmer für bis zu acht Patienten diente. Ein ehemaliger Patient erinnert sich: „Der Blick aus meinem Zimmerfenster auf den Schlosspark war beeindruckend, aber das Zimmer war nicht weniger überfüllt als in einem gewöhnlichen Krankenhaus."
Die Ausstellung präsentiert persönliche Geschichten, Berichte und Anekdoten ehemaliger Patienten und Mitarbeiter, die durch zahlreiche Interviews und Recherchen gesammelt wurden. Diese Erzählungen lassen den Besucher in die damalige Zeit eintauchen. Wörter wie „Suppendampfer", „Schmatzguschel", „Jodeln" und „Bomben" – Begriffe, die in der damaligen Krankenhauskultur gebräuchlich waren – werden in der Ausstellung erklärt und bieten interessante Einblicke in das Leben in der Heilstätte.
Hintergrund: Das Schloss Waldenburg war von der Mitte des 20. Jahrhunderts an über 50 Jahre lang ein Heilstätte - die „TBC-Heilstätte Waldenburg" und später ein „Fachkrankenhaus für Lungen- und Bronchialheilkunde". Die neue Dauerausstellung zeichnet die bewegende und berührende Geschichte dieser Zeit nach und lädt dazu ein, das Schloss in seiner Rolle als Ort der Hoffnung und Genesung zu entdecken.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 10 Uhr bis 16 Uhr sowie Samstag/Sonntag/Feiertag von 11 Uhr bis 17 Uhr - im Rahmen einer Schlossbesichtigung.
FÖRDERUNGEN:
Gefördert durch das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum im Freistaat Sachsen 2014-2020.
Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Referat Förderstrategie, ELER-Verwaltungsbehörde.
Dalí meets Goya
SONDERAUSSTELLUNG - DALI MEETS GOYA
Die Ausstellung kann man vom 07. September bis 24. November 2024 während der Öffnungszeiten von Schloss Waldenburg besichtigen.
Eine Kunstsammlung von Helmut Rebmann. Größte Ausstellung dieser Art seit 1977.
„Dali meets Goya" heißt eine spektakuläre und einmalige Sonderausstellung auf Schloss Waldenburg, die am 6. September 2024 eröffnet wird (geladene Gäste) und in dieser Form mit seltenen Handzeichnungen und Originalentwürfen international erstmalig seit Jahrzehnten zu sehen ist.
Salvador Dali und Francisco de Goya gelten heute als herausragende Künstler Spaniens. Beide hatten ein intensives Verhältnis zur Weltliteratur und beiden haben es die menschlichen Unberechenbarkeiten angetan. Intrigen, Standesdünkel oder Betrug, sowie die Darstellung gesellschaftlicher Konflikte.
Francisco de Goya, geboren 1746, widmete sich ab 1790 verstärkt dem grafischen Werk. 1799 entstand unter Verwendung der Aquatinta der aufsehend erregende und bedeutende grafischen Zyklus „Los Caprichos", in dem er sich scharfsinnig mit den politischen und sozialen Themen seiner Zeit auseinandersetzte. Die Aquatinta ist eine besondere Form der Radiertechnik, die Goya zur Meisterschaft entwickelte.
„Los Caprichos" heißt so viel wie die „launigen Einfälle". Menschliche Laster und Irrtümer verbergen sich hinter einer phantastischen Bilderwelt...
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Die Arbeiten sind „durchtränkt von erotischer Atmosphäre und beißender Satire", so die Madrider Tageszeitung 1799. Goya kommt es im Zyklus „Los Caprichos" darauf an, den Menschen den Spiegel vorzuhalten.
Mit „Los Caprichos" lotete er wie kein anderer die Grenzen seiner Darstellungen aus und war damit seiner Zeit weit voraus. Der Zyklus, bestehend aus 80 Radierungen, zählt heute zu den absoluten Meisterwerken gesellschaftskritischer Kunst. Goya zeichnete Wege auf, die später andere Künstler gingen, nicht nur in der Bildenden Kunst, sondern auch in der Musik und Literatur.
So auch fast 200 Jahre später Salvador Dali. Geboren 1904, fand er seinen persönlichen Stil etwa um 1929 mit der Welt des Unbewussten, der Welt der Träume (angeregt durch Sigmund Freud). Gemeinsam mit Rene Margritte und Max Ernst u.a. galt Dali als Hauptvertreter der surrealistischen Bewegung. Er beschäftigte sich in seinem Werk mit modernen Wissenschaften, Philosophie, Paranoia, Traumdeutung und Psychoanalyse und entwickelte die für seine Kunst bedeutende paranoisch-kritische Methode.
Salvador Dali hat Goyas Druckserie „Los Caprichos" knapp 180 Jahre später wiederbelebt. Er schuf seine Fassung der „Caprichos" 1977 für eine Ausstellung des Goya-Museums im französischen Castre. Für seine Bildinterpretation nutzte er, anders als beim Original, kräftige, leuchtende Farben und die für ihn bekannte Symbolsprache, wie die fließenden Uhren oder überzeichnete Fabel-, Gnom- und Tierwesen.
Ein Teil der Grafikzyklen wurde 2005 im Nationalmuseum Warschau gezeigt. Und nun ergibt die einmalige Gelegenheit auf Schloss Waldenburg, die gesamten 80 Originalblätter der „Los Caprichos" von Francisco de Goya und die komplette Originalfassung von Salvador Dali in Augenschein zu nehmen.
Alle Arbeiten stammen aus der Sammlung Rebmann. Helmut Rebmann sammelt seit Jahrzehnten Kunst und gilt heute international als einer der bedeutendsten Sammler von Dali. Seine Sammlung umfasst weit mehr als 800 Original-Dalis, darunter u.a. die bedeutenden Grafikserien der „Göttlichen Komödie" oder die Grafiken aus dem Künstlerbuch „Die Apokalypse des heiligen Johannes", die 1962 von Papst Johannes XXIII gesegnet wurden.
Die einzigartige Kunstschau „DALI MEETS GOYA" mit insgesamt mehr als 160 Originalarbeiten von Salvador Dali und Francisco de Goya ab 7. September 2024 auf Schloss Waldenburg. Es ist ebenfalls ein Katalog erhältlich.
Thorsten Dahlberg
Die Sonderausstellung kann man zu den regulären Öffnungszeiten des Schlosses besichtigen.
Sonderausstellung inkl. unserer Dauerausstellungen: Erwachsene 6,50 € / ermäßigt 5,50 €
Kombiticket inkl. historische Räume, Dauerausstellungen und Sonderausstellung: Erwachsene 14 € / ermäßigt 12 €
Audioguide-App
Schloss Waldenburg entstand als eines der letzten Schlösser der Wilhelminischen Zeit im sächsischen Waldenburg. Es war bis 1945 die Residenz der Fürsten von Schönburg-Waldenburg.
Lassen Sie sich von unserer App durch das Schloss begleiten!
Die Hörtexte führen Sie von der monumentalen Eingangshalle in die Festräume der Beletage. Von dort aus geht es weiter in die offiziellen und in die privaten Appartements der Fürstenfamilie. Wo Leib und Seele der Fürsten und ihrer Gäste zusammengehalten wurden, erfahren Sie in der Küche und der Kapelle von Schloss Waldenburg.
Auf der ca. 45minütigen Tour begegnen Ihnen auch immer wieder die eindrucksvollen Persönlichkeiten der letzten Generation der Fürstenfamilie.
Die App ist leicht bedienbar, kostenfrei und kann ohne Internetverbindung genutzt werden.
Ausstellung - Eleonore von Schönburg Waldenburg "Ich habe wie ein Wasserfall getanzt."
Ausstellung in den Räumlichkeiten der Beletage von Schloss Waldenburg: Eleonore, Fürstin von Schönburg-Waldenburg – "Ich habe wie ein Wasserfall getanzt."
Die Sonderausstellung wurde zur Dauerausstellung. Persönliche Exponate der Fürsting gingen wieder zurück an die Familie, dafür kamen neue Exponate dazu.
Diese Ausstellung wurde dem Leben der Fürstin Eleonore von Schönburg-Waldenburg gewidmet - Ehefrau des Fürsten Otto Victor II. von Schönburg-Waldenburg - eine Fürstin, ...
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... die in einer Zeit des Umbruches lebte und viele Schicksalsschläge ertragen musste.
Erleben Sie, wie die Ausstellungsräume der Beletage des Schlosses im neuen Glanz erstrahlt. Auf mehr als 260 qm² wird das Leben und Wirken Eleonores und ihrer beiden Ehemänner, Fürst Otto Victor II. von Schönburg-Waldenburg und Herzog Ludwig Wilhelm in Bayern, multimedial und kulturhistorisch präsentiert. Sowohl die Lebensgeschichte als auch zentrale Themen der Epochen ihrer Zeit stehen im Mittelpunkt der acht Ausstellungsräume.
„Dank zahlreicher persönlicher Korrespondenzen der Fürstin und aussagekräftigen Fotos der Zeit zwischen 1880 und 1965 erhalten Sie Einblicke in das Alltagsleben des deutschen Hochadels." so Lara Klewin, die für die Recherche und die Umsetzung der Ausstellung mitverantwortlich ist. Eleonore war eine starke und künstlerisch begabte Frau, malte ihr Leben lang, hatte einen Führer-, Jagd- und Anglerschein, was für die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts keineswegs für eine Frau normal war.
Geschäftsführerin Ina Klemm: „Eleonore von Schönburg Waldenburg war eine besondere Frau. Wussten wir bis vor einem Jahr noch fast gar nichts von ihr, durften wir Sie während der Vorbereitung der Ausstellung mit all ihrer Freud und ihrem Leid als ein modernes, selbstbewusstes Mädchen und lebensfrohe, mutige Frau kennenlernen. Die Ausstellung lässt Besucher interaktiv an ihrem Leben teilnehmen. Ich freue mich sehr auf die modernen Elemente. Wie hätte wohl ein WhatsApp-Chat vor einem Jahrhundert ausgesehen? Dabei bin ich sicher, dass unsere Gäste die Ausstellung und unsere Fürstin Lory lieben werden."
Preis Schlossbesichtigung inkl. Ausstellung "Eleonore, Fürstin von Schönburg Waldenburg - Ich habe wie ein Wasserfall getanzt.": 8 € / ermäßigt 6 €.
Kombiticket (Schlossbesichtigung inkl. Ausstellung "Eleonore..." sowie Dauerausstellungen im UG): 10 € / ermäßigt 8 €.
Ausstellung zur Filmgeschichte
Filmschloss Waldenburg
Schloss Waldenburg ist seit der Reaktivierung als öffentliche Kultureinrichtung im Jahr 2000 auch eine beliebte Filmkulisse. Von 1948 bis 1998 wurde das Schloss als medizinische Einrichtung genutzt und erfuhr während dieser Zeit bauliche Anpassungen, die seit 2005 schrittweise denkmalgerecht zurückgebaut werden. Der überwiegende Teil einer luxuriösen und kunsthistorisch bedeutenden Innenausstattung von 1859 bis 1912 blieb trotz der Kliniknutzung nahezu unverändert erhalten.
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Dieser spannende Mix aus historisch authentischen Räumen verschiedenster Stilrichtungen, klinikgerecht überformten und die Vielfalt an zum Teil ungenutzten Bereichen unter einem Dach, dazu noch von „englischer Parklandschaft" umgeben, entspricht oft perfekt den Wünschen der Branche.
Die Listung des Schlosskomplexes Waldenburg im Location Guide der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) seit November 2010 stellt alle Spezifikationen (Fotogalerie, technische und räumliche Bedingungen) des Schlosses Waldenburg als Drehort umfangreich vor. Der MDM fördert Produktionen und ermöglicht die passende Kulisse bzw. den Drehort zu finden.
Bislang bot das Schlossensemble für rund 20 Film- und Fernsehproduktionen die perfekte Kulisse. Auch der Mitteldeutsche Rundfunk drehte u. a. 2010 für die Sendungen „Unterwegs in Sachsen" und „Adventsgeflüster" Motivaufnahmen und Interviewbeiträge. Eine Vielzahl von Schauspielern, darunter auch namhafte nationale und internationale Filmstars wie Winfried Glatzeder, August Diehl, Katharina Thalbach, Anna Maria Mühe, Ralph Fiennes und Bill Murray, drehten bereits im Schloss Waldenburg. Auch Hollywood kam ins schöne Muldental und ließ hier Szenen für den Kinofilm „Grand Budapest Hotel" aufnehmen. Seitdem wird die Stadt in den Medien allzu gern "Waldywood" genannt.
Ausstellung zur Baugeschichte
800 jährige Baugeschichte
Die Baugeschichte von der ersten Burganlage aus dem späten 12. Jahrhundert bis zum letzten Umbau des heutigen Schlosses Anfang des 20. Jahrhunderts wird durch entscheidende Bauphasen und bedeutende Ereignisse veranschaulicht. In den restaurierten Räumen der ehemaligen Bediensteten der Fürstenfamilie von Schönburg-Waldenburg sind eine Vielzahl an unterschiedlichen Exponaten und bildlichen Darstellungen wie Grundrisse, Zeichnungen und Rechnungen zu sehen. Darunter befinden sich auch einige noch nie veröffentlichte Dokumente. Komplementiert wird die Präsentation durch eine 3D-Animation über die Baugeschehen der letzten achthundert Jahren.
Ausstellung Küchenbereich
Historische Schlossküche
Der Küchenbereich im Untergeschoss des Schlosses bestand ursprünglich aus 6 unterschiedlich großen Räumen, die jeweils bestimmten Arbeitsschritten zugewiesen waren. Der heutige Ausstellungsbereich umfasst 3 der historisch erhaltenen Räume sowie einen Backofen mit Brat-, Grill- und Wärmezonen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Neben der besonderen Küchenkonstruktion sind noch eine sogenannte Kochmaschine mit Unterflurrauchabzug, der Speiseaufzug und allerlei Küchenutensilien erhalten.
Mit der integrierten Hörstation taucht man in die vergangene Arbeitswelt der Bediensteten ein. Die Küche erwacht zum Leben. Lassen Sie sich überraschen!
Orgelausstellung
„DIE ORGEL – WUNDERWERK DER KLANGKUNST"
Die Dauerausstellung wurde ganz der „Königin der Musikinstrumente" – so nannte sie Mozart - gewidmet und zeigt unter dem Thema „Die Orgel – Wunderwerk der Klangkunst" einen Einblick ins Innere dieses majestätischen Instruments. Es wird zum Mitmachen eingeladen – tasten, hören... Die Geschichte dieses einzigartigen Instruments lernt man auf verschiedenen Tafeln kennen. Der darauf dargestellte Zeitstrahl führt durch die Geschichte der Orgel von ihren Anfängen an. Wussten Sie, dass es bereits 250 v. Chr. die erste Orgel gab? Und dass die Orgelmusik damals in höheren Kreisen als Heilmittel bei Erkrankungen gedient hat? Eine interessante Ausstellung für den Kenner und den Laien zugleich, zu sehen während einer individuellen Schlossbesichtigung im Schloss Waldenburg. (Fotos: ungestalt GbR, Claudia Haase)